„Die gezielte Weiterentwicklung von Unternehmen in der Private Equity-Branche!“
Investitionen in Private Equity Fonds sind bei langfristig orientierten Anleger:innen äußerst beliebt, da sie einen wesentlichen Baustein in der Vermögensallokation darstellen. Diese Fonds haben in der Regel eine Laufzeit von zehn Jahren, können jedoch durch Verlängerungsoptionen angepasst werden. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die geplante Wertentwicklung eines Unternehmens innerhalb der Fonds-Laufzeit noch nicht abgeschlossen werden konnte. Dies führt zu einer Herausforderung für Private Equity Manager:innen ( ab hier PE Manager:innen), da sie das Unternehmen veräußern müssen, obwohl die weitere Wertentwicklung noch nicht vollständig realisiert wurde.
Die Herausforderung des Interessenkonflikts:
Bislang haben PE Manager:innen oft solche Unternehmen aus dem ursprünglichen Fonds veräußert und vom Nachfolgefonds desselben Managers erworben. Dadurch konnte einerseits die bisherige Wertsteigerung realisiert werden, andererseits konnte das Unternehmen weiter betreut werden. Allerdings haben Investierende oft Bedenken hinsichtlich eines möglichen Interessenkonflikts bei der Preisfindung. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurden in der Vergangenheit institutionelle Investoren hinzugezogen, die bisher nicht am Fonds beteiligt waren, um den Transaktionspreis festzulegen. Dennoch war es nicht immer möglich, die gezielte Weiterentwicklung eines Unternehmens innerhalb eines Fonds mit mehreren Unternehmen erfolgreich umzusetzen.
Die Rolle von Continuation-Fonds:
Eine alternative Möglichkeit, die Weiterentwicklung einzelner Unternehmen gezielter zu unterstützen, besteht in der Gründung von sogenannten Continuation-Fonds. Diese Fonds werden von demselben PE Manager bzw. derselben PE Managerin des ursprünglichen Fonds ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Wertentwicklung eines oder mehrerer ausgewählter Unternehmen weiter zu begleiten. Auch hier erfolgt eine Veräußerung aus dem ursprünglichen Fonds, und der neu gegründete Continuation-Fonds übernimmt den Kauf.
Einbeziehung neuer Investor:innen zur Preisfindung:
Um potenziellen Interessenkonflikten vorzubeugen, werden auch bei Continuation-Fonds neue institutionelle Investoren hinzugezogen, die bisher nicht am ursprünglichen Fonds beteiligt waren. Diese Rolle wird oft von sogenannten Secondary-Fonds (Zweitmarkt-Fonds) übernommen. Durch die Einbeziehung dieser Investoren wird die Preisfindung transparenter gestaltet, und der Interessenkonflikt zwischen dem PE Manager bzw. der PE Managerin und den Investor:innen kann besser gelöst werden.
Vorteile für Unternehmen, PE Manager:innen und Investor:innen:
Für die betroffenen Unternehmen ergibt sich durch die Übertragung an einen Continuation-Fonds der Vorteil, dass der nächste Entwicklungsschritt gemeinsam mit dem bisherigen Eigentümer erfolgt. Der PE Manager bzw. die PE Managerin ist bereits bestens mit dem Unternehmen vertraut, was eine erneute Due Diligence vereinfacht und die nächsten Wachstumsschritte bereits bekannt sind.
Investor:innen können bei einer Beteiligung an einem Continuation-Fonds von einer geringeren Kostenbelastung und einer kürzeren Laufzeit im Vergleich zu den traditionellen Fonds ausgehen. Demgegenüber steht das Risiko einer Einzelbeteiligung, da in diesen Fällen oftmals keine weitere Diversifikation durch zusätzliche Unternehmen erfolgt.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Continuation-Fonds eine gute Option für die gezielte Weiterentwicklung eines Unternehmens sein können. Ob sie für jeden geeignet sind, muss jeder Investor bzw. jede Investorin für sich selbst entscheiden. In jedem Falle erweitern Sie das Angebotsspektrum innerhalb einer attraktiven Assetklasse.