1 August 2023

35 Jahre DAX – herzlichen Glückwunsch!

Der DAX feiert diesen Sommer seinen 35. Geburtstag. Ein willkommener Anlass, ihn zu würdigen, zumal er sich dieses Jahr von seiner besten Seite zeigt. Seit mehreren Wochen erreicht er ein Rekordhoch nach dem anderen und bewegt sich um 16.500 Punkte. Das erste Halbjahr beendete er äußerst erfolgreich mit einer Performance von stolzen 15 Prozent. Expert:innen gehen davon aus, dass der Index noch in diesem Jahr die 17.000-Punkte-Marke knacken könnte.

Seit dem 1. Juli 1988 misst der DAX die Wertentwicklung der größten und liquidesten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt und repräsentiert rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung der börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland. Berechnet wird der DAX von der Deutschen Börse. In den Jahren 2020/2021 überarbeitete diese die Regeln für die Zusammensetzung des deutschen Leitindex. Statt bis dahin 30 Werte umfasst der DAX seit dem 20. September 2021 nun 40 Aktien, was eine bedeutende Entwicklung für den Index und den deutschen Kapitalmarkt darstellt. Die ersten 30 im DAX gelisteten Unternehmen waren Allianz, BASF, Bayer, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, BMW, Commerzbank, Continental, Daimler-Benz, Degussa, Deutsche Babcock, Deutsche Bank, Deutsche Lufthansa, Dresdner Bank, Feldmühle Nobel, Henkel, Hoechst, Karstadt, Kaufhof, Linde, MAN, Mannesmann, Nixdorf, RWE, Schering, Siemens, Thyssen, Veba, Viag und Volkswagen. Bis heute ist es elf Unternehmen gelungen, durchgehend gelistet zu bleiben: Allianz, BASF, Bayer, BMW, Mercedes-Benz Group (vormals Daimler-Benz), Deutsche Bank, E.ON (vormals Veba and Viag), Henkel, RWE, Siemens und Volkswagen.

Neben der Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen wurden auch qualitative Kriterien wie Profitabilität, die Vorlage von Finanzberichten oder das Vorhandensein eines Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat eingeführt. Gleichzeitig wurde der MDAX (mittelgroße Unternehmen) von 60 auf 50 Mitglieder verkleinert, der gemeinsam mit SDAX (kleine Gesellschaften) und TecDAX (Technologiefirmen) weitere Indizes des deutschen Aktienmarkts abbildet.

Der DAX wird nach der Marktkapitalisierung berechnet. Das bedeutet, dass nur die Aktien, die für den Handel verfügbar sind, zur Marktkapitalisierung eines Unternehmens gezählt werden. Durch die Berechnung im Sekundentakt ist der Index extrem genau. Die Deutsche Börse hat zwei Versionen des DAX entwickelt: einen Performance-Index und einen Kursindex. Im DAX-Performance-Index werden Unternehmensausschüttungen wie Dividenden, Veräußerungsgewinne und Barauszahlungen als Teil des Aktienkurses berechnet. Im DAX-Kursindex bleiben diese Ausschüttungen unberücksichtigt, es zählt nur der reine Aktienkurs. Während – wenn vom DAX gesprochen wird – in der Regel der DAX-Performance-Index gemeint ist, entspricht der Kursindex eher den in anderen Ländern notierten Indizes wie dem S&P 500.

Alle drei Monate überprüft die Deutsche Börse die Zusammensetzung seiner Indizes und nimmt gegebenenfalls Änderungen vor. So wurde im März dieses Jahres die Rheinmetall AG im DAX aufgenommen, im Gegenzug fiel Fresenius Medical Care heraus. Bei der letzten Überprüfung Anfang Juni gab es keine Veränderungen, die nächste steht Anfang September an.

Den größten Börsengang (IPO) in der Geschichte des DAX gelang bislang der Deutschen Telekom im Jahr 1996 (zehn Milliarden Euro). Auf Rang zwei rangiert Porsche, dessen Börsengang dem VW-Konzern im vergangenen Jahr 9,1 Milliarden Euro einbrachte. Laut Statista belegen die Plätze drei und vier der Logistikdienstleister Deutsche Post und der Chiphersteller Infineon mit 5,8 respektive 5,4 Milliarden Euro. Der weltweit größte IPO fand 2019 statt, als der saudi-arabische Staatskonzern Saudi Aramco für rund 26 Milliarden US-Dollar an die Börse ging.

Den größten Jahresverlust erlitt der DAX im Jahr 2002, als er um 44 Prozent einbrach. Am 13. Oktober 2008 verzeichnete er mit 11,4 Prozent den größten Tagesgewinn seiner Geschichte. Den größten Tagesverlust fuhr er kurz nach seinem ersten Geburtstag ein: Am 16. Oktober 1989 verlor er 12,8 Prozent.

Wir sind der Meinung, dass der DAX auf eine 35-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken kann, mit Höhen und Tiefen, wie wir es vom Finanzmarkt kennen. Wer zum Höchststand im Geburtsjahr 1988 eingestiegen ist, hat seitdem eine durchschnittliche Rendite von mehr als sieben Prozent pro Jahr erzielt. Darauf stoßen wir an!

Übrigens: Viele weitere interessante Fakten über den DAX finden Sie auf der Webseite der Frankfurter Börse.