5 März 2024

Dividenden: Renditemotor fürs Depot

Eine gute Dividendenstrategie vereint viele Vorteile. Anleger kassieren nicht nur die Gewinnausschüttungen, sondern können mit dividendenstarken Unternehmen schlechte Marktphasen auch besser ausgleichen. Zudem ist ein Großteil der Aktienrendite häufig den Dividenden geschuldet.

Traditionell startet die Dividendensaison Anfang Februar, dieses Jahr wurde sie von Siemens eingeleitet. Der Technologiekonzern beteiligte einmal mehr seine Anteileigener und erhöhte die Gewinnbeteiligung um zehn Prozent. Prognosen zufolge werden die 40 DAX-Unternehmen dieses Jahr die Rekordsumme von 54,6 Milliarden Euro an ihre Aktionäre überweisen – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zeigen sich viele Unternehmen von ihrer spendablen Seite.
Berechnungen zeigen, dass die Summe, die jedes Jahr weltweit unter den Aktionären verteilt wird, immer größer wird. Vergangenes Jahr erreichte sie mit 1,6 Billionen Dollar eine neue Rekordmarke.

Trotz der hohen Zahlungen stellen Dividenden bei Anlegern oft nur ein untergeordnetes Auswahlkriterium bei der Suche nach attraktiven Aktien dar. Insbesondere wachstumsstarke Titel stehen derzeit im Fokus. Doch das ist zu kurz gedacht. Denn erstens sorgen die Ausschüttungen für eine kontinuierliche Rendite und zweitens zeigen historische Untersuchungen, dass Dividenden langfristig einen signifikanten Beitrag zur Gesamtperformance einer Aktienanlage liefern.
Insbesondere in Phasen starker Marktkorrekturen können Kursverluste dank der Dividenden spürbar abgefedert werden. So verloren die Aktien im MSCI Europe während der Schuldenkrise von 2009-2013 im Schnitt 3,42 Prozent pro Jahr. Berücksichtig man jedoch die Dividendenzahlungen während dieses Fünf-Jahres-Zeitraums, wurden die Kursverluste nahezu wettgemacht. Auch bei steigenden Notierungen treiben die Ausschüttungen die Rendite an. So steuerten Dividenden in den fünf Jahren von 2019 bis 2023 mehr als 40 Prozent zur Rendite des MSCI Europe bei.

Unter Profiinvestoren sind Dividendenstrategien seit Jahrzehnten eine feste Größe. Urvater dieser Strategie ist der Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham, der vor mehr als 70 Jahren die Losung ausgab, nur solche Aktien zu kaufen, die kontinuierlich eine hohe Ausschüttung abwerfen. Zu seinen Schülern zählt mit Warren Buffett einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, der seinen Value-Grundsätzen bis heute treu geblieben ist. Entscheidend für eine gute Dividendenstrategie ist nicht die höchste Rendite, sondern vor allem eine anhaltende und idealerweise steigende Dividendenzahlung. Denn eine hohe Rendite sagt alleine nichts aus. Diese kann auch dadurch entstehen, dass der Aktienkurs stark gesunken ist, weil das Unternehmen womöglich mit fundamentalen Problemen kämpft.

Die Elite in der Dividendenstrategie stellen die sogenannten Dividenden-Aristokraten dar. Diesen Unternehmen gelingt es, ihre Ausschüttungen durch alle Krisen hinweg zu steigern oder mindestens stabil zu halten. Die meisten Dividenden-Aristokraten sind in den USA beheimatet. Coca-Cola zum Beispiel zahlt seit 1920 – also seit mehr als 100 Jahren – eine Dividende und hat diese in den vergangenen Jahrzehnten jedes Jahr leicht angehoben.

Wichtig bei der Betrachtung der Dividendenzahlungen ist zudem, dass sich die Unternehmen die Ausschüttung ohne Probleme leisten können. Oder anders ausgedrückt: Die Gewinnentwicklung muss stimmen. Dies ist aktuell der Fall. Zwar sind die Nettogewinne der DAX-Konzerne 2023 Schätzungen zufolge im Schnitt leicht gesunken, allerdings liegt auch die Ausschüttungsquote von 38,4 Prozent rund zwei Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre. Und da für die Bluechips im laufenden Jahr wieder steigende Gewinne zugetraut werden, dürften Dividendenjäger auch weiterhin auf ihre Kosten kommen.

Für Fragen zum Thema Dividenden stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HRK LUNIS gerne zur Verfügung. Kommen Sie unverbindlich auf uns zu: kontakt@hrklunis.de