1 November 2023

Stiftungen: Treiber für gesellschaftlichen Wandel und Innovation

Stiftungen spielen eine bedeutende Rolle in einer Welt voller komplexer Probleme. Als Katalysatoren für positive Veränderungen nehmen sie sich drängender Herausforderungen an – von Altenhilfe, bürgerschaftlichem Engagement und Bildung bis hin zur Gesundheitsversorgung, Forschung und Umweltschutz. Das Stiftungswesen in Deutschland ist äußerst vielfältig und von großer Bedeutung für die Zivilgesellschaft. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Stiftungen in Deutschland kontinuierlich zugenommen und umfasst mittlerweile eine breite Palette von Stiftungen, die unterschiedliche gemeinnützige Zwecke verfolgen. Die am häufigsten vorkommende Rechtsform in Deutschland sind rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts. Hinzu kommen rechtsfähige Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie Stiftungs-AGs, Stiftungs-GmbHs und Stiftungsvereine. Sie sind ein Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements und ein Ort der demokratischen Teilhabe. Mit der Gründung von Stiftungen und dem meist ehrenamtlichen Engagement darin, möchten Menschen einen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft leisten.

 

Ein bemerkenswerter Aspekt von Stiftungen besteht darin, dass sie sich auf Nischenprobleme konzentrieren können, die von staatlichen Stellen oder gewinnorientierten Unternehmen ignoriert werden. Häufig fungieren sie als Inkubatoren für innovative Problemlösungen. Aufgrund ihrer Flexibilität und Freiheit können sie neue Ansätze erproben und sich schnell an Veränderungen anpassen. Viele technologische Fortschritte und soziale Innovationen haben ihren Ursprung im gemeinnützigen Sektor, weshalb Stiftungen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen.

Stiftungen übernehmen oft eine vermittelnde Rolle ein, indem sie gemeinnützige Organisationen, Regierungsbehörden, Unternehmen und andere Interessengruppen zusammenbringen, um gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Diese Partnerschaften erhöhen die Effektivität von Maßnahmen und maximieren die Ressourcen, die zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zur Verfügung stehen.

In den Händen von Stiftungen kann Interessenvertretung ein mächtiges Instrument sein, das nicht nur direkte Dienstleistungen anbietet, sondern sich auch für systemische Veränderungen engagiert. Durch Bewusstseinsbildung, Mobilisierung von Gemeinschaften und Beeinflussung der Politik können sie den öffentlichen Diskurs formen und langfristige Veränderungen vorantreiben.

Die Arbeit von Stiftungen ist mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Oftmals sind ihre Ressourcen begrenzt und sie müssen in einem Wettbewerb um Fördermittel bestehen. Zudem gilt es, Wirtschaftlichkeit mit dem Stiftungsauftrag in Einklang zu bringen. Der Umgang mit komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen erschwert die Arbeit zusätzlich. Der Aufbau einer starken Spenderbasis ist für den langfristigen Erfolg einer Stiftung eine der vorrangigsten Aufgaben.

Stiftungswesen in Deutschland: Die wichtigsten Zahlen und Daten auf einen Blick*

  • Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts: 23.876 (Stichtag: 31.12.2020)
  • Bundesland mit den meisten Stiftungen: Nordrhein-Westfalen
  • Großstadt mit den meisten Stiftungen pro 100.000 Einwohner: Darmstadt
  • Stiftungen mit ausschließlich steuerbegünstigten Zwecken: 92 Prozent
  • Wichtigste Stiftungsthemen: Gesellschaft (52 Prozent), Bildung (35 Prozent), Kunst und Kultur (32 Prozent), Wissenschaft (24 Prozent)
  • Ausgaben (soweit bekannt) für den Satzungszweck von Stiftungen aller Rechtsformen, die ausschließlich steuerbegünstigte Zwecke verfolgen: 5,4 Milliarden Euro
  • Die Anzahl von Stiftungsgründungen hat seit 2020 wieder zugenommen (durchschnittlich 756)
  • In den vergangenen 20 Jahren ist der Stiftungsbestand kontinuierlich gestiegen – von 10.503 im Jahr 2001 über 18.162 im Jahr 2010 auf 23.876 im Jahr 2020. Im Jahr 2022 wurden 693 Stiftungen gegründet.
  • Fonds und Festgeld sind die beliebtesten Anlageklassen, jeweils mehr als die Hälfte der Stiftungen hat sie in ihrem Portfolio. Etwas mehr als ein Viertel der Stiftungen hat in Immobilien investiert, über ein Fünftel in Aktien. Staatsanleihen spielen mit weniger als 10 Prozent eine untergeordnete Rolle.
  • Rund die Hälfte der Einnahmen von Stiftungen stammt aus der Vermögensverwaltung, ein knappes Drittel sind Zuwendungen der öffentlichen Hand. Spendeneinnahmen machen 13 Prozent aus. Gelder, die Stiftungen mit einem Zweckbetrieb oder einem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb einnehmen, spielen dagegen eine untergeordnete Rolle

*Quelle: Datenbank Deutscher Stiftungen, Stand März 2021.

Stiftungen spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme weltweit.

Indem wir diese Organisationen unterstützen und ihre wichtige Rolle anerkennen, können wir gemeinsam eine bessere Zukunft für alle gestalten. Als Ansprechpartner für Stiftungsfragen steht Ihnen Christian Fischl, Generalbevollmächtigter der HRK LUNIS, zur Verfügung.

Kommen Sie gerne unverbindlich auf uns zu: christian.fischl@hrklunis.de