„Die politischen Einflüsse werden größer“, sagt Vermögensverwalter Michael Reuss von Huber, Reuss & Kollegen und gibt zu, dass diese auch das Tagesgeschäft verändern. Doch das ist nicht erst seit dem Russland-Krieg in der Ukraine so: „Der Pfad der Tugend ist schon länger verlassen worden.“ Kein Wunder also, dass sich die Anleger in den Risk-off-Modus zurückziehen. Doch Cash ist langfristig keine Lösung bei diesen erheblich negativen Realzinsen, so Reuss. Gibt es Alternativen? Der Rentenmarkt wird für Anleger ab sofort interessanter. Und natürlich nach wie vor starke Unternehmen wie Nestle oder Alphabet, die derzeit günstig zu erwerben sind. „Diese Unternehmen braucht die Welt.“ Darüber hinaus könnten Branchen wie der Bergbau wieder dominanter werden. „Wir haben uns in den letzten Jahrzehnten immer wieder aus den rezessiven Phasen herausgearbeitet. Ich sehe kein Risiko einer Weltwirtschaftskrise, wo wir über Jahre in eine Depression einmünden.“ Der wichtigste Faktor ist und bleibt der Realzins. „2022 ist ein verlorenes Jahr für die Kapitalmärkte, aber ein guter Nährboden für die Antizykliker. Die Zukunft ist ein Stück billiger geworden.“ Frei nach Warren Buffett: Prima, wenn die Kurse fallen, dann kann ich günstiger nachkaufen!